Förderverein Oberes Schloss sorgt zum Denkmaltag 2025 für Ein- und Ausblicke
Greiz. Natürlich war der Förderverein Oberes Schloss Greiz zum Tag des offenen Denkmals auch 2025 mit seinem Angebot zur Stelle. In diesem Fall hatten die Vereinsmitglieder Ein- und Ausblicke zu bieten. Vereinsmitglied Jürgen Jahn vom Ingenieurbüro BAUplan gab einen ausführlichen Einblick in die Sanierung des Hauses Nummer 2 auf dem Oberen Schloss. Anno 1745 von Heinrich XI. als Fürstliche Generalkasse errichtet beherbergt das Gebäude heute ein modernes Stadtarchiv mit umfangreichen Beständen und das Café an der Zentaeiche, gegenwärtig Domizil des Fördervereins und auch am Denkmaltag mit leckerem Kuchenangebot für die Besucher da. Zentrales Problem der Sanierung dieses denkmalgeschützten Hauses war offensichtlich die erforderliche Vervielfachung der Tragfähigkeit der Decken im Gebäude, um ein Archiv aufnehmen zu können.




Zudem musste mit der Sanierung das notwendige Raumklima gesichert und der gemeine Hausschwammbefall ausgemerzt werden. Trenn-Risse in der Fassade, die zwischen 0 und zwei Zentimetern je nach Witterung schwankten, konnten mit Spezialankern gesichert werden, wie Jahn ausführt.


Wesentliche höhere Traglasten konnte das Gebäude erst durch den Einbau von Stahl aufnehmen. So wurden beispielsweise zur Gründungsertüchtigung 17 Mikropfähle ins Erdreich gebohrt. Hinzu kamen Stahlstützen im Obergeschoss an den vormaligen Schornsteinen, ein mächtiges Stahlbetonfundament unter den künftigen Standort des großen Archivregals, Stahlträgerroste unter die Decken und die Mauerwerksbögen wurden mit Spritzbetonschalen verstärkt. Unterm Strich stecken im Erdgeschoss 17 Tonnen Stahl und im Mansardgeschoss 14 Tonnen.




Die aufwändige Sanierung des Hauses Nr. 2 von 2009 bis 2013 kostete 2,9 Millionen Euro, 40 Prozent davon waren Eigenanteil der Stadt.
Unmittelbar anschließend an Jahns Vortrag konnten sich die Besucher das Stadtarchiv gemeinsam mit Vereinsmitglied und Mitarbeiterin Loreen Hetzheim ansehen.






Der fürstliche Tresor konnte besichtigt werden und hielt glänzende, essbare Taler bereit.
Zu einem Rundgang in den Kellerräumen des Kavaliershauses – Nr. 3 – lud Matthias Hamann die Interessenten ein.


Für Ausblicke sorgten Michael Hendel, der in der Türmerstube des Schlossturms sachkundige Erklärungen zur Turmuhr gab und Wolfgang Seifert sowie Ullrich Jugel, die bei den Turmbesteigungen organisatorisch unterstützten.
Herzlichen Dank allen, die unseren Einsatz zum Denkmaltag unterstützten. Trotz des regnerischen Wetters hat sich die Ersteigung des Schlossbergs für die Besucher gelohnt.

Foto: Denise Kirchner
Einen Blick vom Schanzengarten über die Stadt Greiz konnte an diesem Sonntagmittag auch Thüringens Minister für Digitales und Infrastruktur Steffen Schütz werfen, begleitet vom Greizer Bildungsminister Christian Tischner, dem Bürgermeister Alexander Schulze und Architekt Matthias Hamann.



Foto: Denise Kirchner (3x)
Text: Katrin Schulz
Fotos: Denise Kirchner (4), Verein (5)
Folien: Ing.- Büro Jürgen Schwabe
V.i.S.d.P.: Michael Hendel