„Greizer Heimatsagen“ – im Schlossgespräch vorgestellt

Volkmar Schneider und Christian Tischendorf hoben Neuerscheinung aus der Taufe

Greiz.    Das letzte Schlossgespräch dieses Jahres  im Café an der Zentaeiche war am Donnerstag vor dem ersten Advent einer ganz besonderen Buchvorstellung gewidmet. Denn die „Greizer Heimatsagen“ sind das Kind zweier Väter aus der Perle des Vogtlandes:

Volkmar Schneider, seit 1996 Herausgeber des beliebten Greizer Heimatkalenders und vielseitiger Kenner der Heimatgeschichte, schrieb die Sagen auf und illustrierte sie mit 52 Zeichnungen von Wolfgang Randig, ebenfalls eine stadtbekannte Persönlichkeit, die leider im Vorjahr verstorben ist. Christian Tischendorf, Geschäftsführer der seit über 100 Jahren in Familienbesitz befindlichen Druckerei – heute Tischendorf: -Die Medienpartner – ist stolz darauf, dass das neue Sagenbuch komplett in Greiz hergestellt werden konnte. Für den Festeinband habe man sogar die Buchbinderei des Hauses wiederbelebt, informiert er während der Buchvorstellung.

Volkmar Schneider gab dem Publikum einführend einen Einblick in seine Arbeitsweise. Die Sagen sind in den zurückliegenden 25 Jahren entstanden und zum Teil im Greizer Heimatkalender erschienen. Basierend auf den mündlichen Überlieferungen der Leute und auf eigenen heimatlichen Forschungen suchte Schneider in Archiven und Zeitungs-Veröffentlichungen weitere geschichtliche Hinweise, denn für Sagen gebe es einen realen Hintergrund, Ort und Personen sind in der Regel bekannt.

Der Autor las die Sage „Wie die Pest über Greiz kam“ vor. Verbrieft ist beispielsweise, dass Ende Oktober 1683 die Frau eines Greizer Webers an jenem Tag aus Zwickau kommend die schreckliche Seuche einschleppte. Über den sonderbaren „Wind zu Irchwitz“, um ein weiteres Beispiel zu nennen, fand Schneider eine Nachricht im Greizer Intelligenzblatt anno 1774.

Für die aktuelle Veröffentlichung 2025 habe er die Heimatsagen nochmals überarbeitet. Leser lernen hier den Pilzkönig im Krümmetal, den Brunnengeist, die Mondfischer oder den Perlenhecht in der Elster kennen. Die Illustration von Wolfgang Randig auf dem Cover vermittelt uns einen Einblick, wie der Markt vor dem großen Stadtbrand 1802 ausgesehen hat. Eine unterhaltsame Reise durch die Zeiten in Greiz und Umgebung.

Das erste Exemplar der „Greizer Heimatsagen“ übergab Volkmar Schneider zum Abschluss dieses Schlossgespräches an den Gastgeber des Abends. Ulrich Jugel, Vorsitzender des Fördervereins Oberes Schloss Greiz, nahm es dankend entgegen. Erhältlich ist es u.a. bei Tischendorf und in der Greiz-Information.

Für März 2026 kündigte Jugel das nächste Schlossgespräch an.

Der Leiter des Sommerpalais, Dr. Ulf Häder, wird über Heinrich XI. Reuß ä.L. sprechen.

Text: Katrin Schulz

Foto: Katrin Schulz, Barbara Jugel